In der heutigen Ausstellung geht es um Räume. Um Parkbäume, die zum Inventar im eigenen Leben werden. Um Arbeitsräume, die sich in den Körper einschreiben und um virtuelle Räume.
Im Frühling, als Corona noch neu war bei uns, bin ich viel im gleichen Stück Park spazieren gegangen und hab die Bäume kennengelernt und liebgewonnen. Ich habe mir diesen Ort auf eine Weise angeeignet, sodass er auch zu einem Zuhause geworden ist.
Neulich habe ich meine Lieblingsespen besucht. An einen schmalen hohen Baum habe ich mich angelehnt und konnte seine ganze Bewegung in meinem Rücken spüren und das Knacken, wenn einer seiner Äste gegen einen Ast des Nachbarbaumes gestoßen ist.
Das war interessant, den Baum mal auf diese Weise zu erfahren und hat mich an eine Performance Lecture von Arne Vogelgesang erinnert. Da hat er Handyvideos aus dem Internet beim Angucken quasi nachgefilmt. Also er hat sein Handy beim Angucken des Videos so gehalten, als würde er selber das Video gerade filmen. Etwas mit dem Körper erleben, was sonst eher im Kopf passiert.
In eine ähnliche Richtung geht auch die Performance Forecasting von Premier Stratagème. Eine Performerin empfindet die menschlichen Körper aus Onlinevideos nach. Die Körperteile, die in den Videos zu sehen sind, werden zu Erweiterungen ihres eigenen Körpers.
Hier kannst du einen Trailer zu der Performance sehen.
Auch andere Räume, an denen man sich viel aufhält, werden mit der Zeit vertraut. Der Körper eignet sich Wissen über diesen Raum an. Er bewegt sich in ihm ohne geistige Anstrengung. Das Wissen über den Raum ist im Körper gespeichert.
Eine weitere künstlerische Auseinandersetzung mit virtuellen Räumen möchte ich euch empfehlen:
Operation Jane Walk von Robin Klengel und Leonhard Müllner.
Eine Stadtführung durch New York mittels Online Shooter Game.
Hier kannst du einen Zusammenschnitt einer Live Online Performance davon sehen.
Aber wie verhält es sich mit virtuellen Räumen? Wie eignen wir uns diese an? Und was erfährt der Körper, wenn der Kopf in den Bildschirm starrt?
Spiels hat wahrscheinlich noch viele andere Namen. Man könnte sagen, es ist ein Partyspiel. Alle, die mitmachen, schreiben Aufgaben auf Zettel. Danach werden reihum Zettel gezogen, sodass jede Person immer eine oder mehrere Aufgaben zu bewältigen hat. Es ist auch ein bisschen wie Wahrheit oder Pflicht.
Wir sind ja aber jetzt im Internet, also ist alles sowieso freiwillig.
Los geht's! Lasst uns zusammen das Internet erkunden: